[der leichteren verständlichkeit wegen werden nur die englischen und schwäbischen beiträge in der originalsprache, die französischen, tschechischen, russischen und türkischen beiträge dagegen in deutscher übersetzung wiedergegeben]
geschäftig suchen die
spatzen
in aller frühe nach
halmen und stroh
bald füllen hungrige
schreie
das bunte durcheinander
des nests
i/p
sky filled with swallows
fiddles will be tuned
o apothecary
thy drugs are quick
s/w
die sonne strahlt, der schatten
wird kurz,
die warme luft flimmert.
sogar die heiligen setzen
sich zu tisch,
ernte - erfüllung (sinn,
ziel) des lebens.
b/j
ein weltende mit else
ein stelldichein mit sulamith
hälfte des lebens
einssein mit allem
c/r
da neigt sich die stunde,und
auch früchte erkennen
die zeit zum reifsein.
aber die wettervorhersage
für heute abend berichtet den nächsten taifun
im verzeichnis alter schulfreunde
sehe ich einige namen, deren adressen blank sind.
h/s
auf dem tisch tickt die uhr
unentwegt
jäh ist ihr tick-tack
unhörbar
kein zähler eiget sich
für träume
jeder augenblick zählt
eine endlose welt
a/y
das leben und die liebe,
wie seltsam der lebensabend
mit der feder in der hand
traurige bilanz zieht!
auf das weiß des schnees
kennt die tinte keine antwort,
die verse sind blasser als
die schneebedeckten wege.
a/w
s isch oefach älles
alles.......oefach
au wenn ällas nooh
so
seine zwoe seida hod
h/p
*
it was the lark
and not the nightingale
to be or let us be
two fools of fortune
s/w
was war, ist nicht mehr,
das ich ausgeflattert.
aufgelöst? nicht zugrunde
gegangen?
auf dem weg ewigen verwandelns?
b/j
eine sprichwörterzeit
für gehen kommen
und wieder verebben
und wieder der erste blick
c/r
mit einer kleinen lampe steige
ich die zeittreppe hinauf.
wozu?
um eingeschnittene namen
zu suchen,
wie ludwig-isa, emil-berta
etc...
h/s
das grün altert auch
wenn sich die sonne neigt
in alle töne des roten
taucht betrübnis
erdrückt das gemüt
im leib zerbricht des weines glas
derlei bilder bleiben im
winde des alten gedichts
a/y
er ist mit einem spinnennetz
bedeckt, aber er enthält noch
einen tau- oder regentropfen:
ich weine ja nicht allein...
es ist ein tropfen der menschlichen
vernunft! so eine kleinigkeit,
aber sie ist der tränen
gedichte rezitierender männer wert.
a/w
d stonda strecka
farb sammla fir d nacht
meeh aalanga
wie gucka könna
h/p
konto des lebens
soll und haben sauber gereiht
wer hält die bank?
wer begleicht die schulden?
i/p
*
die vögel erwachen in
den ästen,
hellgrün schimmern
die wiesen,
die nacht geht, der tag
kommt,
ein anderer tag als früher
(vorher).
b/j
aufwachen eintauchen
in den halbschlaf der blüten
schon kehrt der maulwurf
das unterste zuoberst
c/r
die sonne steht oben im zenit
und
unten singen ununterbrochen
tausend zikaden weiter.
am bassin eines wasserfalls
haben wir gemeinsam
picknick gemacht.
h/s
es ist ein altes wort im
galopp
unsichtbar sein reiter unfaßlich
und fliegt wie pegasus alle
tore
sind ihm sperrangelweit
offen
a/y
damit bin ich nicht fertig
geworden, weil auch hierher der herbst kam,
was kann ich jetzt im gefallenen
laub finden?
ich finde vogelfedern, eine
verrostete heugabel
und, ja, meinen verlorenen
atemzug:
a/w
nòhgucka zuahorcha
nòhlanga mitschwätza
d gosch samt de fenger vrbrenna
sich selber fenda
on sich selber vrgessa
h/p
landschaft als negativ
weiß die erde, schwarz
der himmel
schwarz auf weiß eine
tuschzeichnung
haiku des spärlich
gewordenen lebens
i/p
that's the humour of it
that's the humour of it
it was the nightingale
and not the lark
s/w
*
innen außen
das blau in bewegung
schäfchen zählen
et in arcadia ego
c/r
im rummelplatz in ost-berlin,
in dem niemand da ist,
sieht man ein schief stehendes
karussell.
ein pferdeauge starrt auf
einen punkt am himmel
und erkennt das schicksal
einer umwendung.
h/s
den kopf im schatten des
vorderen
reihen sich die schafe in
der steppe reglos
dort ist ein solches sein
nun
fragt man wer schatten ist
er ähnelt niemand
a/y
was geschieht denn mit mir,
wirklich?
vielleicht bin ich verliebt?
aber in wen denn?
o dieses süße
gefühl des frühlingsrufes!
zwischen kamillen suche
ich das geliebte geschöpf.
a/w
an dag wia vrgilbts blatt
bass uff.......beim blättra
weil dr s joahr nomal
soo viel uffzähld
h/p
zuviel vergleiche
... wie ein strom der dahinfließt
... wie ein sperberflug
(so einstmals beda)
words words ...
doch
welches sagt den duft der lilien
i/p
then time stays still
keeps quiet - what's left
nothing but a curtain-lecture
in the blue-stocking club
s/w
stein, lehm, luft und wasser,
erde, meer, herzschlag und
atem.
freude, wut, tränen
und verrat.
sehnsucht, qual, lachen
und pech.
b/j
*
stirb oder werde!so
wiederholt sich ein tag,
und so auch ein jahr.
sogar meine langjährigen
anstrengenden zen-übungen
sind nur ein tröpfchen,
das von der spitze eines blattes verschwunden ist.
h/s
wenn das märchen endet
bleibt zurück
der lila kaftan des märchenprinzen
die wüste ist unendliche
oase unendlich
wüste die oase für
den prinzen auf dem weißen kamel
a/y
es wird zeit für mich,
am sommertag zu baden,
soll ich ins schwarze oder
weiße meer tauchen?
vielleicht löst sich
dann im blut auf, was heute das gehirn quält;
so wie im wasser sich quecksilber
auflöst.
a/w
wenn ausam häusle kommsch
on nemme zrigg kaasch
wenn da a plätzle fendasch
wo da nemma raus willsch
h/p
seltener die rosen doch
immer noch schön
und im letzten glanz
erstrahlen
das sind so die worte
wenn die gläser sich
leeren und der tag sich neigt
i/p
words you said strewn all
over the room
who anticipates my wishes
who decodes the game crossings
and spells out that once
upon
s/w
in der dunkelheit hinter
dem fenster
wirbeln still die schneeflocken.
im schein der lampe schreibt
die hand.
ein gedicht aus eis lockt
(reizt) die augen
b/j
mit den schwalben
kehren die toten zurück
wir sind
wo kreise sich schneiden.
c/r
*
persephone! der flieder aus
istanbul in deutscher erde
nicht tag weißes istanbul
bricht an meinem fenster an
bis die farben der traumstunden
welken
wird dieser trost unentwegt
wiederholt
a/y
manchmal schwebt etwas auf
meine bettdecke herab,
das silberbleiche pollen
fallen läßt...
es sind die schuppen vom
schädel des todes! oh, unausweichlichkeit!
es wird zeit, ihr den kahlen
schädel zu waschen.
a/w
an boom voller bläddla
-
älle ihre gschichdla
zuahöra
vom grea - vom gelb - vom
rot
vom braun - vom komposcht
h/p
kann ein gedicht noch so
enden
und wenn sie nicht gestorben
sind
schreiben von ewiger treue
und anderen märchen?
i/p
for rain
it raineth every day
thus with a kiss -
words words
s/w
sichtbar von nah und fern,
es prägt und deutet
an.
es vergeht, steht auf, stirbt
und quillt wieder,
die zeit bringt es in bewegung.
b/j
ein vogel steht im weiß
ein komma im schweigen
sonnenuntergänge
hinter dem ofen zu singen
c/r
das leben ist ein kampf
oder ein traum?
es ist ein einziges mitspiel
von licht und schatten.
h/s
*
morgens trauere ich über
die ankunft des frühling, denn - ich hatte es geahnt,
auf der südlichen halbkugel,
wie schade, fällt das laub...
so dringen ewig die jahre
ins leben ein,
das ohne sie wohl nicht
enden würde.
a/w
oogschdorba dood sei dirfa
on da driebernei vor freid
läbich werda
tiaf luft hola schnaufa
on de mit amma schreiner
òfreinda
h/p
eine sonnenuhr
das mädchen am strand
der schatten sammelt sich
zu seinen füßen
wo es steht steht die sonne
am höchsten
i/p
thus with a kiss
and all the world's a stage
alas poor yorick
ring the bell
s/w
wolken jagen am himmel dahin,
wind weht laub auseinander.
die zweige der apfelbäume
klirren,
ein zug vögel verschwindet
in der ferne.
b/j
gestern war morgen
war sonntag jetzt gleich
bilder spiegel
spiegel bilder
c/r
nach dem sonnenuntergang
ist heute auch am himmel der unveränderliche polarstern.
auf erden ist hie und da
eine veränderung: bären haben schon einen langen schlaf angefangen.
auf dem tief verschneiten
gipfel des paramount
heult noch im dunkel ein
alter löwe.
h/s
persephone! laß uns
ans licht treten
der phantasien schein genügt
nicht mehr
siehe farben wie istanbul
brechen am horizont an.
a/y
*
an dr amsel uffwacha
weil se mir onders hemmad
sengd
oder mit amma mädle
dui wo dr onter d'haut ghòt
h/p
dunkler das licht: es ist
nicht nötig
die lider zu schließen
die uhren anzuhalten
die spiegel zu verhängen
i/p
time to forget
time to forget the shadow
of appletrees
and grasp the nettle
s/w
ich küsse die stirn,
streiche übers haar,
die seidne hand voll zärtlichkeit.
wieviel glück ist uns
beschieden,
bevor uns beiden die zeit
verwelkt.
b/j
das laub kehrt die gärten
dem horizont zu
der schatten naht
indem er untergeht
c/r
könnte ich eine einzige
schrift schreiben, würde ich damit zufrieden sein,
um einer frau zu antworten.
der west- und nordwind,
den die erde zu sich einlädt,
oder etwas, was im nebel
latent ist?
h/s
schwarz und weiß sind
nicht zu scheiden
dort ist einsamkeit die
einzige herrschaft
eines tages vielleicht wenn
der flieder wieder blüht
fällt dein trübes
gesicht flüchtig in den sinn
a/y
vielleicht sollte ich einschlafen,
wie es die bären unter dem schnee tun,
aber der schnee schmilzt,
wenn man im schlaf schnarcht.
ich gehe jetzt, um mich
dem großen bären als nachbar aufzudrängen,
ich, des weißen landes
letzter weißer bär.
a/w